Südwestmetall-Umfrage: Ausblick der M+E-Unternehmen für 2018 dank anziehender Exporten insgesamt positiv

Prochaska: „Von bisherigen Koalitionsplänen von Union und SPD drohen aber Belastungen für die heimische Wirtschaft“

Erstellt am: 02.02.2018

WAIBLINGEN – Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie (M+E) im Rems-Murr-Kreis blicken insgesamt optimistisch auf das neue Jahr. Einer aktuellen Umfrage der Bezirksgruppe Rems-Murr des Arbeitgeberverbands Südwestmetall zufolge erwartet knapp die Hälfte der M+E-Unternehmen (48,5 Prozent) für 2018 eine ansteigende Geschäftsentwicklung. Etwas weniger (45,5 Prozent) rechnen mit einer gleichbleibenden Entwicklung. Nur 6,1 Prozent gehen von rückläufigen Geschäften aus.

„Unsere M+E-Unternehmen werden maßgeblich vom wieder schneller wachsenden Welthandel und der guten Konjunktur wichtiger Handelspartner profitieren“, erklärte der Bezirksgruppen-Vorsitzende Dr. Michael Prochaska an diesem Freitag bei einem Pressegespräch in Waiblingen. „Das wird sich positiv auf das Exportgeschäft auswirken.“ Die gute wirtschaftliche Entwicklung werde aller Wahrscheinlichkeit nach auch zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region führen. So gehen 63,6 Prozent der befragten M+E-Unternehmen von einer gleichbleibenden Beschäftigtenzahl im laufenden Jahr aus. Immerhin 27,3 Prozent planen, ihre Belegschaft zu vergrößern, während 9,1 Prozent Beschäftigung reduzieren wollen.

„Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung werden aber die Schwerpunkte einer künftigen Bundesregierung haben“, sagte Prochaska. Leider ließen die bisherigen Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD wenig Gutes erwarten. „Der Fokus des Programms liegt auf Ausgabensteigerungen, vor allem auf dem Ausbau von Sozialleistungen.“ Damit drohten von einer Groko erneut Belastungen für die Wirtschaft. So wäre die geplante Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung ein teurer Rückschlag für die Unternehmen, warnte der Arbeitgebervertreter. Und der Plan, das derzeitige Rentenniveau von 48 Prozent bis 2025 festzuschreiben, würde für die Beitrags- und Steuerzahler – und dazu zählen auch die Unternehmen – zu erheblichen finanziellen Mehrbelastungen führen.

„Die Frage, wie Deutschland durch Investitionen und Innovationen modernisiert werden kann, ist in den Gesprächen von Union und SPD bislang viel zu kurz gekommen“, beklagte Prochaska: „Die Wirtschaftspolitik muss deshalb endlich wieder ins Zentrum der Beratungen rücken.“

Mit Blick auf die laufende Tarifrunde in der M+E-Industrie forderte der Bezirksgruppen-Vorsitzende die IG Metall auf, eine Lösung am Verhandlungstisch zu suchen anstatt die Betriebe mit Ganztagesstreiks zu schädigen. „Die Streiks sind umso unverständlicher, da die am vergangenen Wochenende in Stuttgart abgebrochenen Verhandlungen bereits weit fortgeschritten waren“, erklärte er: „Die gegenwärtig gute Situation unserer Industrie und die damit verbundene Sicherheit der Arbeitsplätze darf nicht durch einen weiter eskalierenden Konflikt gefährdet werden.“

Info: Der Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von rund 1.000 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie mit fast 500.000 Beschäftigten. Die Bezirksgruppe Rems-Murr als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut mehr als 100 Mitgliedsbetriebe mit über 20.000 Beschäftigten im Rems-Murr-Kreis.

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Michael Kempter

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