Südwestmetall-Mitgliederversammlung: Herausforderungen für M+E-Industrie im Rems-Murr-Kreis derzeit gewaltig

Prochaska: "Wir bleiben aber optimistisch, so schwer es auch vielen unserer Mitglieder fällt, angesichts stockender Lieferketten und anderer Widrigkeiten"

Erstellt am: 22.02.2022

WAIBLINGEN – Die Herausforderungen für die Metall- und Elektroindustrie im Rems-Murr-Kreis sind derzeit gewaltig. „Wir befinden uns in einer wahrscheinlich noch nie dagewesenen Situation. Bei vielen M+E-Unternehmen sind die Auftragsbücher voll wie lange nicht. Die Produktion könnte monatelang ausgelastet sein. Aber es müssen Belegschaften in Kurzarbeit geschickt werden, weil Teile oder Rohstoffe fehlen“, sagte der Vorsitzende der Bezirksgruppe Rems-Murr des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Dr. Michael Prochaska, am Dienstag bei der Mitgliederversammlung des Verbands in Waiblingen. „Mit einer schnellen und durchgreifenden Besserung ist Stand heute nicht zu rechnen.“

Dennoch werde die Branche jetzt nicht in Trübsal verfallen, erklärte Prochaska: „Wir bleiben optimistisch, so schwer es auch vielen unserer Mitglieder fällt, angesichts stockender Lieferketten und anderer Widrigkeiten. Die M+E-Industrie hat schon andere Krisen erfolgreich durchgestanden. Wir haben tolle Unternehmen mit einer enormen Innovationskraft.“ So werde die Branche auch die Transformation im Zuge von Digitalisierung und Dekarbonisierung weiter beherzt angehen.

Allerdings komme es nun auch auf die Politik an, endlich den Reformstau in Bund und Land anzugehen, betonte der Bezirksgruppen-Vorsitzende: „Die Energiewende findet nicht statt, solange die Genehmigung eines Windrads sieben Jahre dauert. Deshalb brauchen wir dringend eine Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren. Für die Unternehmen muss ein Zugang zu ausreichenden Mengen an erneuerbaren Energien zu wettbewerbsfähigen Preisen sichergestellt werden.“ Zudem benötigten die Firmen mehr Flexibilität, steuerliche Entlastungen und eine Begrenzung der Sozialabgaben. „Auch ein ambitionierteres Vorgehen beim Bürokratieabbau würde für Wachstumsimpulse sorgen“, sagte Prochaska.

 

Info: Der Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von mehr als 1.600 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie. Die Bezirksgruppe Rems-Murr als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut 96 Mitgliedsbetriebe mit knapp 20.000 Beschäftigten im Rems-Murr-Kreis.

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