Metall- und Elektroarbeitgeber kritisieren Warnstreiks der IG Metall

Kempter: "Die Lösungen findet man nicht vor den Werkstoren, sondern am Verhandlungstisch."

Erstellt am: 04.11.2024

WAIBLINGEN - Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie haben den Beginn der von der IG Metall angekündigten Warnstreiks in der Region Rems-Murr scharf kritisiert. „Die wirtschaftliche Lage in unserer Industrie ist ausgesprochen schlecht, eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht“, sagte der Geschäftsführer Michael Kempter der Südwestmetall Bezirksgruppe Rems-Murr am 31.10.2024 in Waiblingen: „Tarifpolitik mit der Brechstange ist da fehl am Platz.“

Angesichts der großen aktuellen Herausforderungen und den problematischen Rahmenbedingungen in Deutschland müsse der Fokus in dieser Tarifrunde darauf liegen, den Standort wieder zu stärken und so langfristig auch die Arbeitsplätze sicherer zu machen. „Dafür müssen die Tarifpartner in dieser Tarifrunde gemeinsam Lösungen entwickeln“, sagte Kempter angesichts der Warnstreiks in der Region: „Diese Lösungen findet man nicht vor den Werkstoren, sondern nur am Verhandlungstisch.“
 
Die Arbeitgeber hätten bereits in der zweiten Verhandlung ein Angebot vorgelegt, das unter anderem eine Erhöhung der Tarifentgelte um insgesamt 3,6 Prozent vorsehe. „Dieses Angebot bedeutet für viele unserer Firmen schon eine gewaltige Herausforderung und ist absolut verhandlungsfähig“, so Kempter: „Es ist jetzt an der IG Metall, den nächsten Schritt auf uns zuzumachen.“ Er forderte die Gewerkschaft dazu auf, auch die Erwartungen der Beschäftigten auf ein realistisches Maß zurückzuführen: „Die Sieben-Prozent-Forderung wurde im Frühsommer formuliert, als noch die Hoffnung bestand, dass sich die Lage zum Jahresende hin verbessert. Leider ist das Gegenteil eingetreten. Hier muss die IG Metall ihren Mitgliedern endlich reinen Wein einschenken.“
 
Die Arbeitgeberseite habe die Bereitschaft zu einer raschen Einigung signalisiert, sagte Kempter: „Wir wollen aber keine schnelle Einigung um jeden Preis.“ Er warnte die IG Metall davor, den Tarifkonflikt durch einen Arbeitskampf zu verschärfen: „Streiks führen zu Produktionsausfällen und zusätzlichen Kosten. Angesichts der enorm schwierigen Situation, in der sich sehr viele Firmen befinden, wäre dies völlig verantwortungslos und kein Beitrag, den Standort zu stärken.“
 
 
Info: Der Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von mehr als 1.600 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie. Die Bezirksgruppe Rems-Murr als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut rund 100 Mitgliedsbetriebe mit knapp 20.000 Beschäftigten im Rems-Murr-Kreis.

Ansprechpartner

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Michael Kempter

Geschäftsführer

Tel./Fax:  0711 7682-912/-199
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