Metall- und Elektro-Arbeitgeber sehen die Annäherung der Entgelte von Frauen und Männern als Zeichen der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes

Michael Kempter: „Politik kann zu weiterer Verringerung der Entgeltlücke beitragen, indem sie die Rahmenbedingungen für Eltern verbessert“

Erstellt am: 14.02.2025

WAIBLINGEN – Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes sanken die Entgeltunterschiede zwischen Frauen und Männern im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte. Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie sehen den stärksten Rückgang der Entgeltunterschiede seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2006 auch "als Zeichen für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes", so der Geschäftsführer Michael Kempter der Bezirksgruppe Rems-Murr des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall am 14.02.2025 in Waiblingen. „Gerade in unserer Industrie gibt es keine Diskriminierung zwischen Männern und Frauen. Dazu tragen nicht zuletzt transparente Tarifverträge und Vergütungssysteme bei.“

Bei 16 Prozent lag 2024 der sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap. Doch in diesen Wert fließen viele Faktoren ein, die außerhalb des betrieblichen Gestaltungsspielraums liegen.  So sind die unterschiedlichen Entgelte in den Branchen und Berufen, in denen Männer und Frauen überwiegend tätig sind, einer der Hauptgründe. Dabei ist die Anzahl der Frauen in den in der Regel gut bezahlten naturwissenschaftlichen und technischen Berufen hinkt nach wie vor hinterher. Zudem arbeiten mehr Frauen in Teilzeit. Rechnet man all diesen externen Faktoren, die nicht auf eine Diskriminierung schließen lassen, heraus, verbleibt am Ende eine statistisch kaum noch messbare Entgeltlücke. Dies wird bei der Diskussion oft übersehen.

Die Verringerung der Entgeltlücke ist insbesondere auf Entwicklung der Bruttomonatsverdienste von Frauen zurückzuführen, die im Vergleich zu 2023 deutlich zulegten. „Das zeigt, dass sowohl das Potenzial als auch der Wille zu mehr Arbeit und anspruchsvollen, höher bezahlten Tätigkeiten bei den Frauen oft da ist“, sagt Kempter. „Dennoch liegt die Hauptlast bei Pflege oder Kindererziehung nach wie vor häufiger bei den Frauen. Dies ist grundsätzlich auch eine private Lebensentscheidung der Paare, doch die Politik kann hier einen Beitrag leisten.“ Der Arbeitgeberverband fordere seit Langem einen umfangreichen Ausbau der Ganztagsbetreuung. „Es müssen die Strukturen geschaffen werden, die es Frauen erlauben, schneller wieder in Vollzeit oder zumindest vollzeitnah zu arbeiten und Eltern generell entlasten“, so Kempter.

 

Info: Der Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von mehr als 1.600 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie. Die Bezirksgruppe Rems-Murr als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut rund 113 Mitgliedsbetriebe mit knapp 20.600 Beschäftigten im Rems-Murr-Kreis.

Ansprechpartner

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Michael Kempter

Geschäftsführer

Tel./Fax:  0711 7682-912/-199
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