Erstellt am: 31.03.2025
WAIBLINGEN – Die Wirtschaft in der Region Rems-Murr blickt besorgt auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Autozölle in Höhe von 25 Prozent einführen zu wollen. „Das wäre ein schwerer Schlag für den internationalen Handel und hätte massive Auswirkungen – sowohl für US-Autokäufer als auch für Hersteller und Zulieferer weltweit“, sagte Dr. Michael Prochaska, Vorsitzender der Bezirksgruppe Rems-Murr am 31.03.2025 in Waiblingen. „Ein Viertel aller deutschen Exporte in die USA stammt aus Baden-Württemberg, Automobile und Autoteile haben dabei den größten Anteil. Die Zölle in der angekündigten Höhe werden auch die Firmen der Branche in unserer Region hart treffen.“
„Wir brauchen jetzt eine entschlossene und geschlossene Reaktion der EU. Es gilt nun, die USA durch Androhung glaubwürdiger Gegenmaßnahmen zu Verhandlungen zu bewegen“, so Prochaska weiter: „Eigentliches Ziel sollte dabei allerdings nicht eine Zolleskalation sein, sondern ein bilaterales Abkommen zum beiderseitigen Nutzen.“ So könnte die EU den USA z.B. damit entgegenkommen, einige Zölle auf US-Produkte zu senken. „Angesichts der unsicheren US-Handelspolitik sind neue Handelsabkommen mit Partnern wie den Mercosur-Staaten, Indien oder der ASEAN-Region sinnvoll, um Abhängigkeiten von den USA zu reduzieren“, so Prochaska weiter: „Zudem muss die deutsche Politik schnell insbesondere betroffene Unternehmen und Branchen entlasten, statt weiterhin sozialpolitische Wahlgeschenke zu verteilen.“
Info: Der Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von mehr als 1.600 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie. Die Bezirksgruppe Rems-Murr als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut rund 113 Mitgliedsbetriebe mit knapp 20.600 Beschäftigten im Rems-Murr-Kreis.
Michael Kempter
Geschäftsführer