Erstellt am: 16.07.2025
WAIBLINGEN - Mit großer Sorge blicken die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie in der Region Rems-Murr auf die Entwicklung der Lohnnebenkosten. „Unsere Mitgliedsunternehmen leiden bereits heute unter einer Abgabenlast von rund 42 Prozent“, erklärte Michael Kempter, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Rems-Murr des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, am 16.07.2025. „Über Jahre hinweg wurden dringend notwendige Reformen im Bereich der Sozialversicherungen versäumt. Jetzt ist es fünf vor zwölf – die Bundesregierung muss endlich entschlossen handeln.“
Anlass für diesen Appell ist eine aktuelle Berechnung des Wirtschaftsweisen Prof. Dr. Martin Werding, wonach die Sozialabgabenquote schon in dieser Legislaturperiode auf 45 Prozent steigen könnte. „Die Politik hat es in der Hand, diese Entwicklung zu stoppen“, so Kempter weiter. „Wird nicht gegengesteuert, ist ein weiterer Anstieg auf über 50 Prozent in absehbarer Zeit kaum noch zu verhindern. Wir haben in der sozialen Sicherung kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem. Schon heute liegen die jährlichen Kosten bei über 730 Milliarden Euro – Tendenz steigend. Deshalb müssen Reformen auch an der Ausgabenseite und bei den Leistungen, die in den vergangenen Jahren immer weiter ausgeweitet wurden, ansetzen.“
Der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Rems-Murr fordert daher einen verbindlichen Reformfahrplan, um die Sozialversicherungsbeiträge nachhaltig unter die kritische Marke von 40 Prozent des Bruttoeinkommens zu senken. „Die hohen Lohnzusatzkosten belasten die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen – auch hier in der Region Rems-Murr. Davon sind nicht nur die Betriebe betroffen: Auch die Beschäftigten profitieren, wenn am Ende des Monats mehr Netto vom Brutto bleibt“, betonte Kempter.
Info: Der Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von mehr als 1.600 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektro-industrie. Die Bezirksgruppe Rems-Murr als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut rund 113 Mitgliedsbetriebe mit knapp 20.600 Beschäftigten im Rems-Murr-Kreis.
Michael Kempter
Geschäftsführer