Erstellt am: 11.08.2025
WAIBLINGEN – Die Metallarbeitgeber in der der Region Rems-Murr drängen auf eine schnelle Umsetzung der im Koalitionsvertrag von Union und SPD vorgesehenen Reform des Arbeitszeitgesetzes. „Das Gesetz stammt noch aus Zeiten weit vor der Digitalisierung. Die Arbeitswelt ist aber inzwischen deutlich vielfältiger geworden“, sagte der Geschäftsführer der Bezirksgrupp Rems-Murr des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Michael Kempter, am Montag in Waiblingen. „Wir erwarten, dass die Bundesregierung jetzt die zugesagte Reform ohne weitere Verzögerung angeht.“
Kempter begrüßte die Vereinbarung im Koalitionsvertrag ausdrücklich. Vorgesehen ist, die starre tägliche Höchstarbeitszeit durch eine wöchentliche Obergrenze zu ersetzen. „Die gesetzliche Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf zehn Stunden wird den Anforderungen der modernen Arbeitswelt aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht nicht mehr gerecht. Sie schränkt die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten unnötig ein und steht der Flexibilität entgegen, die viele Betriebe und Beschäftigten heute dringend benötigen“, erklärte der Geschäftsführer.
„Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise ein Projekt an einem Tag fertigstellen möchte, um am nächsten Tag Zeit für das Fußballtraining seines Kindes zu haben, sollte er die Möglichkeit dazu haben. Gleichzeitig könnten die Unternehmen besser auf Auftragsspitzen oder spezifische Projekte reagieren. Diese Flexibilität darf die Politik unseren Betrieben und ihren Beschäftigten nicht länger verweigern“, unterstrich Kempter.
Mit der Umstellung auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit werde niemand gezwungen, mehr zu arbeiten, stellte der Geschäftsführer klar: „Es geht ausschließlich darum, Unternehmen und Beschäftigten mehr Flexibilität bei der Einteilung ihrer wöchentlichen Arbeitszeit zu geben. So profitieren Betriebe bei der Planung ihrer Produktionsabläufe und Beschäftigte gewinnen mehr Spielraum, um Familie und Beruf zu vereinbaren.“
Info: Der Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspoliti-schen Interessen von mehr als 1.600 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektro-industrie. Die Bezirks-gruppe Rems-Murr als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut rund 113 Mitgliedsbe-triebe mit knapp 20.600 Beschäftigten im Rems-Murr-Kreis.
Michael Kempter
Geschäftsführer